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Mediennutzung 3-6 Jährige 

Orientierungshilfen für Familien im Umgang mit digitalen Medien

 

Zusammenfassung des Webinars am 17.07.2024

 

Aktuelle Empfehlungen der BzgA in Deutschland:

Bildschirmmedien

  • Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: keine Bildschirmmedien nutzen  
  • Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich 

 

Hörmedien: 

  • Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich 
  • Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 45 Minuten täglich 

 

Die Empfehlungen basieren auf der BLIKK-Studie von 2017. >>

 

Kritik an der BLIKK-Studie: 

Ein Zusammenhang zwischen Entwicklungsverzögerungen und Medienkonsum bedeutet nicht automatisch, dass das eine die Ursache für das Andere ist. 

 

Wichtiger sind weiterführende Fragen wie z.B.: 

  • Warum konsumieren Kinder überdurchschnittlich viele dig. Medien? 
  • Gibt es andere Hinweise für Bindungsprobleme in der Familie? 
  • Wie werden die Medien konsumiert? Allein oder in Begleitung?  
  • Was wird konsumiert? 
  • Wie sieht der restliche Alltag aus, gibt es eine Balance an Aktivitäten? 

 

Orientierungshilfen: 

  • Säuglinge und Kinder unter 3 Jahren brauchen keine digitalen Medien, sie schaden aber auch nicht automatisch
  • Begleiten und verstehen statt verbieten 
  • Balance zwischen unterschiedlichen Aktivitäten ist das Wichtigste 
  • Bewusstes Einsetzen von Medien ist wichtig
  • Was wird konsumiert und wie reagiert mein Kind auf den Inhalt? 
  • Eltern als Vorbild – Hinterfragt gerne euren eigenen Handy und Medienkonsum 
     

Weitere Tipps/Hacks/Fragen: 

  • Achtet sehr genau auf die individuellen Bedürfnisse und Reaktionen eures Kindes 
  • je nach Alter gemeinsame Regeln für Medienkonsum treffen 

z.B. durch Tagesablaufkarten oder Zeitkarten für den Mediengebrauch 

  • Herausfinden, ob Regeln und Routinen oder freie Mediennutzung für eure Familie besser passt 

 

Weiterführende Informationen findet ihr hier: 

Website

Buch: Begleiten statt verbieten – Leonie Lutz 

Podcast: familienrevolution 

Buch: Bindung ohne Burnout – Nora Imlau 

 

Beispiele für kindgerechte App-Empfehlungen: 

https://www.ohrka.de/ - Hörmedien 

Elefanten-App - Spiele und kleine Filme (altersentsprechend anpassbar) 

Kikaninchen-App-Spiele, Filme und Serien 

Kika-App -Filme und Serien (mit Appwecker und altersentsprechend anpassbar)

 


Hauen, kratzen, beißen 

Wie kann ich mit meinem Kind umgehen, wenn es mich oder andere Kinder haut? 

 

Zusammenfassung des Webinars am 30.05.2024

 

Warum hauen Kleinkinder? 

  1. Es handelt sich hier um einen “normalen” Entwicklungsschritt, welchen alle Kinder (mehr oder weniger) durchleben 
  2. Meist ist der Auslöser ein unerfülltes Bedürfnis. Z.B. Autonomie, Verbindung, Sicherheit, ... 
  3. Dahinter steckt fehlende Impulskontrolle. Kleinkinder sind noch nicht in der Lage ihre Gefühle “angemessen” zu regulieren. 
  4. Zudem haben Kinder unter 4 Jahren noch kein Verständnis für Empathie, die Hirnareale dafür sind noch nicht ausreichend entwickelt. 
  5. Kleinkinder handeln niemals gegen dich, sie handeln immer für sich! 

 

Was kann ich präventiv tun?

  1. Verschiedene Bedürfnisse des Kindes im Vorfeld erfüllen und in den Tagesablauf einplanen. 
  2. Die Situationen genau beobachten und im Vorfeld eingreifen bzw. Situationen vermeiden, wo es vermehrt auftritt. 
  3. In ruhigen Momenten mit dem Kind sprechen und üben/Alternativen aufzeigen. 

 

Was kann ich situativ tun? 

  1. Gib deinem Kind Worte für die eigenen Gefühle und spiegle Diese. 
  2. Im Wutausbruch co-reguliere statt zu erklären oder zu schimpfen. 
  3. Zeige ggf. Eine Alternative auf.

 

Was sollte ich vermeiden? 

  1. Zu lange Erklärungen (Das Gehirn deines Kindes kann in extremen Situationen nicht lernen und verstehen.) 
  2. Lass die Verantwortung für Situationen oder auch Konsequenzen bei dir. 

3. Strafe und drohe dein Kind nicht.  

 

Fazit 

  1. Wichtig ist deine innere Klarheit: Wo ist meine eigene Grenze?  
    -Die darfst du liebevoll, klar und deutlich kommunizieren und bewahren! 
  2. Schütze dich und/oder andere Kinder. 
  3. Spiegle die Gefühle deines Kindes und gib ihm Worte. 
  4. Es ist ein langfristiger Lernprozess. 

 

Weiterführende Informationen:

Meine Grenze ist dein Halt - Nora Imlau

Die artgerecht Reihe von Nicola Schmidt

Die Kleinkindbücher von Susanne Mierau

Podcast und Bücher von Katharina Saalfrank