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Gewaltfreie Kommunikation

Familienkommunikation auf Augenhöhe​

Grundlagen nach M.Rosenberg

Erste Grundlagen!

 

Zusammenfassung des Webinars am 27.03.2025

 

Was ist gewaltfreie Kommunikation?

  • Begründet von Marshall Rosenberg​
  • Ein Handlungskonzept​, eine innere Haltung​, eine Kommunikationstechnik​
  •  Setzt Fokus auf Vertrauen, Wertschätzung, Bedürfnisse und Empathie

 

Die Grundannahmen 

  • Empathie als Grundlage für gelingende Kommunikation​
  • Menschen handeln FÜR sich und nicht GEGEN Andere​
  • Gewalt = ungünstiger Ausdruck für unerfülltes Bedürfnis​
  • Bedürfnisse aller Beteiligten sollen berücksichtigt werden​
  • Es geht NICHT darum, unangenehme Gefühle wegzudrücken, Ärger etc. dürfen da sein

 

Die 4 Schritte

  • Beobachten und Wahrnehmen der Ist-Situation​ (ohne Wertung)
  • ​Eigene Gefühle erspüren - Indikator für (unerfülltes) Bedürfnis​
  • ​Bedürfnis hinter dem Gefühl erkennen​
  • ​Wunsch/Bitte formulieren

 

Das Ergebnis als Perspektivwechsel

 

Ohne GFK Mit GFK    

Wir legen den Fokus auf das, was am Anderen falsch ist / als falsch empfunden wird

Wir erkennen was uns wichtig ist

Wir hören Anschuldigungen und Beleidigungen und fühlen uns angegriffen

Wir erkennen was dem Anderen wichtig ist und können Empathie empfinden

Suche nach dem Schuldigen (Fokus auf Vergangenes)

Suche nach konstruktivem Umgang in der Zukunft

Du!​

Ich!

 

Besonderheit Kinder

„Empathie ist der Schlüssel zur Verbindung.“ – Marshall Rosenberg

 

  • Verbindung Immer! als Grundlage für Kommunikation mit deinem Kind​
  • Übernimm die Verbalisierung der Bedürfnisse (sie sind selbst noch nicht dazu in der Lage)​
  • Aktives Zuhören​
  • Bedürfnis des Kindes erkennen​
  • Unterstützung/Verständnis statt Lösung​
  •  

Kleine Beispiele für Rituale​
Die 5 Sekunden Regel​ - laut/leise zählen
"Ich sehe dich und ich höre dich"​ - verschafft Zeit
Reflexionsmomente​ - als Routinen im Alltag

 

Weiterführende Informationen:

Kathy Weber - Bücher und Podcast

Buch: Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens - Marshall B. Rosenberg

Buch: Kinder einfühlend ins Leben begleiten: Elternschaft im Licht der GFK - Marshall B. Rosenberg und Michael Dillo

Unsere Familie wächst

Umgang mit Geschwisterkonflikten und Rollenfindung in der wachsenden Familie

 

Wie bereiten wir uns vor?

(bitte denkt bei den folgenden Tipps das Alter eures Kindes mit.)

  • versetzt euch in die Lage eures älteren Kindes
  • Die Ankündigung und Ankunft eines Geschwisterkindes kann ähnliche Gefühle auslösen wie Fremdgehen bei Erwachsenen
  • Sprecht ehrlich und authentisch mit euren Kindern, dass auch ihr Sorgen und Ängste habt
  • nehmt die Gefühle des Kindes ernst - spiegelt sie
  • bereitet euch und das Kind langsam auf die zu erwartenden Veränderungen vor
  • überlegt gemeinsam, welche neuen Aufgaben und Möglichkeiten sich für das ältere Kind ergeben können

 

Wie findet jede*r seine Rolle?

  • stellt euch ein Mobile vor, wo ein neuer Gegenstand angehangen wird - es braucht Zeit, bis sich das gesamte System wieder ausbalanciert hat
  • alle Gefühle dürfen da sein und von euch begleitet werden - Geschwister müssen sich nicht lieben!
  • bedeutsame Aufgaben für das Ältere steigern den Selbstwert und die Selbstwirksamkeit
  • es wird schwierige Phasen und Momente geben

 

Kindlicher Umgang mit der neuen Situation

  • Reaktion mit "Aggression": hauen o.ä. des Geschwisterkindes oder der Eltern
  • Reaktion m it "Regression": die Großen möchten  sebst auch wieder in die Baby Rolle
  • Reaktion mit Rückzug: welche Kommunikationswege können möglich gemaghct werden? z.B. Spielen?
  • "Jammernde" Alltagskommunikation: Auch hier die Frage nach einem möglichen Kommunikationsweg, der funktioniert
  • Reaktion durch "Provokation": Dahinter steckt vermutlich der Wunsch nach mehr/qualitativer Aufmerksamkeit

 

Was können wir als Eltern tun?

  • wichtig ist es, die Konflikte wahrzunehemen, zuzulassen, zu begleiten und ggf. umzuleiten (z.B. Aggression weg vom Baby)
  • Akzeptanz, dass die neue Situation viele Gefühle mitbringt, die da sein dürfen
  • Authentisch bleiben: z.B. mitteilen, dass du selbst auch manchmal die Zeit mit dem großen Kind vermisst o.ä.
  • Akzeptieren, dass auch Geschwister sich nicht lieben müssen
  • Akzeptieren, dass Geschwister sich nicht immer "verstehen" müssen, obwohl sie sich lieben
  • der ganzen Familie Zeit geben
  • Das große Kind mit den eigenen Reaktionen und dahinterstehenden Bedürfnissen wahrnehmen und einbeziehen
    (vielleicht darf es einfach nochmal Baby sein, vielleicht darf es bei Kleinigkeiten in der Babyversorgung helfen, etc)

 

Weiterführende Informationen:

Geschwister als Team - Nicola Schmidt

 

Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Das Geschwisterbuch - Danielle Graf und Katja Seide

Mediennutzung 3-6 Jährige 

Orientierungshilfen für Familien im Umgang mit digitalen Medien

 

Zusammenfassung des Webinars am 17.07.2024

 

Aktuelle Empfehlungen der BzgA in Deutschland:

Bildschirmmedien

  • Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: keine Bildschirmmedien nutzen  
  • Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich 

 

Hörmedien: 

  • Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren: höchstens 30 Minuten täglich 
  • Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren: höchstens 45 Minuten täglich 

 

Die Empfehlungen basieren auf der BLIKK-Studie von 2017. >>

 

Kritik an der BLIKK-Studie: 

Ein Zusammenhang zwischen Entwicklungsverzögerungen und Medienkonsum bedeutet nicht automatisch, dass das eine die Ursache für das Andere ist. 

 

Wichtiger sind weiterführende Fragen wie z.B.: 

  • Warum konsumieren Kinder überdurchschnittlich viele dig. Medien? 
  • Gibt es andere Hinweise für Bindungsprobleme in der Familie? 
  • Wie werden die Medien konsumiert? Allein oder in Begleitung?  
  • Was wird konsumiert? 
  • Wie sieht der restliche Alltag aus, gibt es eine Balance an Aktivitäten? 

 

Orientierungshilfen: 

  • Säuglinge und Kinder unter 3 Jahren brauchen keine digitalen Medien, sie schaden aber auch nicht automatisch
  • Begleiten und verstehen statt verbieten 
  • Balance zwischen unterschiedlichen Aktivitäten ist das Wichtigste 
  • Bewusstes Einsetzen von Medien ist wichtig
  • Was wird konsumiert und wie reagiert mein Kind auf den Inhalt? 
  • Eltern als Vorbild – Hinterfragt gerne euren eigenen Handy und Medienkonsum 
     

Weitere Tipps/Hacks/Fragen: 

  • Achtet sehr genau auf die individuellen Bedürfnisse und Reaktionen eures Kindes 
  • je nach Alter gemeinsame Regeln für Medienkonsum treffen 

z.B. durch Tagesablaufkarten oder Zeitkarten für den Mediengebrauch 

  • Herausfinden, ob Regeln und Routinen oder freie Mediennutzung für eure Familie besser passt 

 

Weiterführende Informationen findet ihr hier: 

Website

Buch: Begleiten statt verbieten – Leonie Lutz 

Podcast: familienrevolution 

Buch: Bindung ohne Burnout – Nora Imlau 

 

Beispiele für kindgerechte App-Empfehlungen: 

https://www.ohrka.de/ - Hörmedien 

Elefanten-App - Spiele und kleine Filme (altersentsprechend anpassbar) 

Kikaninchen-App-Spiele, Filme und Serien 

Kika-App -Filme und Serien (mit Appwecker und altersentsprechend anpassbar)

 


Hauen, kratzen, beißen 

Wie kann ich mit meinem Kind umgehen, wenn es mich oder andere Kinder haut? 

 

Zusammenfassung des Webinars am 30.05.2024

 

Warum hauen Kleinkinder? 

  1. Es handelt sich hier um einen “normalen” Entwicklungsschritt, welchen alle Kinder (mehr oder weniger) durchleben 
  2. Meist ist der Auslöser ein unerfülltes Bedürfnis. Z.B. Autonomie, Verbindung, Sicherheit, ... 
  3. Dahinter steckt fehlende Impulskontrolle. Kleinkinder sind noch nicht in der Lage ihre Gefühle “angemessen” zu regulieren. 
  4. Zudem haben Kinder unter 4 Jahren noch kein Verständnis für Empathie, die Hirnareale dafür sind noch nicht ausreichend entwickelt. 
  5. Kleinkinder handeln niemals gegen dich, sie handeln immer für sich! 

 

Was kann ich präventiv tun?

  1. Verschiedene Bedürfnisse des Kindes im Vorfeld erfüllen und in den Tagesablauf einplanen. 
  2. Die Situationen genau beobachten und im Vorfeld eingreifen bzw. Situationen vermeiden, wo es vermehrt auftritt. 
  3. In ruhigen Momenten mit dem Kind sprechen und üben/Alternativen aufzeigen. 

 

Was kann ich situativ tun? 

  1. Gib deinem Kind Worte für die eigenen Gefühle und spiegle Diese. 
  2. Im Wutausbruch co-reguliere statt zu erklären oder zu schimpfen. 
  3. Zeige ggf. Eine Alternative auf.

 

Was sollte ich vermeiden? 

  1. Zu lange Erklärungen (Das Gehirn deines Kindes kann in extremen Situationen nicht lernen und verstehen.) 
  2. Lass die Verantwortung für Situationen oder auch Konsequenzen bei dir. 

3. Strafe und drohe dein Kind nicht.  

 

Fazit 

  1. Wichtig ist deine innere Klarheit: Wo ist meine eigene Grenze?  
    -Die darfst du liebevoll, klar und deutlich kommunizieren und bewahren! 
  2. Schütze dich und/oder andere Kinder. 
  3. Spiegle die Gefühle deines Kindes und gib ihm Worte. 
  4. Es ist ein langfristiger Lernprozess. 

 

Weiterführende Informationen:

Meine Grenze ist dein Halt - Nora Imlau

Die artgerecht Reihe von Nicola Schmidt

Die Kleinkindbücher von Susanne Mierau

Podcast und Bücher von Katharina Saalfrank